Die Neurodermitis ist eine chronische, in Schüben verlaufende, entzündliche Erkrankung der Haut.
Die Neurodermitis ist eine häufige Erkrankung im Kindesalter. In Europa sind 10-15% der Kinder unter 5 Jahren betroffen. Bei der Hälfte der Kinder tritt sie in den ersten sechs Lebensmonaten auf. Bei einem Großteil ist die Neurodermitis zur Einschulung abgeheilt.

Durch verschiedene Auslöser kommt es zu einer Entzündungsreaktion in der Haut. Die Haut wird rot, trocken, rissig und schuppig. Bläschen können auftreten, sie kann nässen und Kratzspuren zeigen. Je nach Alter sind unterschiedliche Hautbereiche mehr oder weniger stark betroffen. Die Lebensqualität kann durch den starken Juckreiz stark beeinträchtigt sein.
Die Auslöser, die einen Neurodermitisschub hervorrufen können, sind individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Hierzu zählen die Hauttrockenheit, Allergene (s.u.), Infekte, Umweltfaktoren, Schwitzen, Kratzen, Klima, chemische und physikalische (Kleidung) und psychische Faktoren (Stress, Müdigkeit, Freude) und Tabakrauch.
Allergene sind Auslöser von allergischen Reaktionen. Die häufigsten Allergene im Zusammenhang mit der Neurodermitis sind die Inhalationsallergene wie Hausstaubmilben, Pollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern, Tierhaare und die Nahrungsmittelallergene (Kuhmilch, Hühnerei, Soja, Weizen, Erdnuss).
Bei der Diagnosestellung entscheidend sind die Erhebung einer ausführlichen Krankengeschichte und die körperlichen Untersuchung. Allergietestungen (auf der Haut und im Blut) können weitere Informationen bringen.
Die Therapie erfolgt symptomorientiert anhand eines Stufenplanes. Im Vordergrund steht die optimale Basispflege der Haut, um die Anzahl und Schwere der Krankheitsschübe zu vermindern. Aber auch zur Akuttherapie stehen viele sehr gute, nebenwirkungsarme und kindgerechte Cremes/Salben und andere Therapieoptionen, wie zum Beispiel fett-feuchte Verbände zur Verfügung. Eine systemische Therapie ist nur sehr selten erforderlich.
Um eine optimale Therapieeinstellung zu erreichen, müssen der Patient und die Eltern gut informiert sein. Dafür werden den Familien mit einem Team aus Ärzten, Psychologen, Pädagogen und Physiotherapeuten spezielle Neurodermitisschulungen angeboten.
Das Ziel der Therapie ist es, die Lebensqualität der betroffenen Familien zu verbessern und den Kindern ein möglichst ungestörtes Aufwachsen zu ermöglichen.